SinCity

Marv. Gross. Stark. Häßlich. Die vielen Kämpfe haben tiefe Narben in seinem Gesicht hinterlassen. Alleine verbringt er seine Nächte im Kadies, einer Country-Kneipe mitten in SinCity. Eigentlich heißt sie Basin City. Doch wer die Stadt kennt, kennt sie unter SinCity. Und eines Nachts...

Aber fangen wir vorne an:

Die Nacht war heiß wie die Hölle. Alles klebte. Das Hemd fühlte sich an wie mit Kleister bestrichen. Es war so heiß, das nicht einmal mehr der Schweiß flüssig war, sondern zäh wie Öl am Körper entlangkroch. Ein mieses Zimmer in einem miesen Teil dieser miesen Stadt. Die Klimaanlage war ein schepperndes Stück Müll, das nicht einmal ein Bier kalthalten konnte, wenn man es direkt draufstellte. Draussen ertönten die Geräusche der Nacht. Polizeisirenen, die in der Stadt umherfahren, obwohl die größten Verbrechen die sind, die die Polizei selber begeht. Gerechtigkeit ist hier nur ein Wort, nachdem die schreien, die die Macht haben, die Gesetze zu kaufen. Dem Rest fehlt die Luft, weil der Arm des Gesetzes sich um ihre schutzlosen Kehlen legt.

Goldie...Ich blickte das Mädchen an. Sie sagte, sie wolle mich. Es klang ehrlich.

Ich wollte sicherlich nicht noch mehr Zeit verschwenden darüber nachzudenken, warum gerade ich soviel Glück habe.

Unsere Lippen berührten sich, wie die Flügel eines Schmetterlings eine Rosenblüte.

Sie roch, wie die Engel riechen müssen.

Sie preßte sich an mich. Ich fühlte die wunderbare Berührung ihrer festen Brüste. Ihr Körper schmiegte sich an den Meinen, ihre Finger glitten meinen Rücken entlang, streichelten die unzähligen Narben meiner Haut. Prickelnd fuhr die Berührung meine Nervenenden entlang. Seit ich dem Kindesalter entwachsen war, hatte keine Frau mehr meine Haut gestreichelt. Ich dachte, die unzähligen Kämpfe hätten sie taub und gefühllos gemacht. Doch ihre Fingerspitzen ließen meinen Körper singen und nach mehr schreien...
Als ich in sie eindrang war es, als ob die Zeit stehenbliebe und nur noch wir beide existierten. Nicht einen Augenblick wähnte ich den Zweifel in ihren Augen, während wir uns liebten. Tausend Regenbögen brachen lautlos über mich herein als wir gleichzeitig in einem Schrei aus einem Munde explodierten.

Dein unbeschreiblicher DuftDeine Berührung...Engelsgleich...

Oh, Goldie...Du gelangst in einen Kampf.

Du kämpfst in einem Krieg.

Und dir wird klar, das es nichts gibt, was diesen einen großen Augenblick übertrifft.

Aber egal wie gut dieser Augenblick sein mag, er ist doch nie gut genug.

Und diesmal... Ich frage mich ein letztesmal: warum? Dann sinkt sie in meinen Arm, ihr Engelsschweiß tropft auf meine Brust. Die perfekte Frau. Die Prinzessin. Goldie.

Sie sagte, ihr Name sei Goldie.

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